Mehrere tausend Konserven fehlen
Dülmener Zeitung vom 03.09.2020
DÜLMEN. Blut spenden in Corona- Zeiten. Ist das überhaupt sicher? Kann ich mich als Spender da nicht ganz leicht anstecken? Jan Schniggendiller, stellvertretender Jugendrotkreuz-Leiter in Dülmen, erklärt: „Die Räumlichkeiten sowie Abläufe während der Blutspende sind so geändert worden, dass Abstände eingehalten werden können.“ Das bedeutet jedoch konkret, dass weniger Betten und somit generell weniger Platz für die Spende zur Verfügung stehen. Daher mussten viele Blutspendetermine bereits abgesagt werden. Nun fehlen mehrere tausend Blutkonserven. Vieles ist für Stammspender nicht mehr wie gewohnt, Spende- und Ruheräume befinden sich woanders und auch die Ärzte sitzen nicht mehr dort, wo viele langjährige Spender es gewohnt sind. „Leider müssen wir, um auszuweichen, die großen Räume nutzen, in denen es sonst das beliebte Buffet nach dem Spenden gab. Ansonsten wäre es nicht möglich, die Abstandsregeln einzuhalten.“ Natürlich gibt es nach der Spende trotzdem noch etwas zu essen, da dies nach dem Blutverlust wichtig für den Körper ist. „Wir verteilen dann Lunchpakete an alle. Aber leider kommen diewohl nicht so gut an wie das gewohnte Buffet“, bedauert der stellvertretende Jugendrotkreuzleiter den Rückgang der Spenderzahlen. „Das könnte daran liegen“, vermutet er, „dass das Essen oft ein Anreiz war.“ Vor allem in den Dörfern, in denen jeder jeden kenne, sei das Blutspenden oft eine gemeinsame Aktivität von ganzen Gruppen. „Man geht gemeinsam Blut spenden und setzt sich dann gemütlich zusammen und isst. Das fällt nun weg.“ Jetzt ist es so, dass man nur noch ohne Angehörige und auch ohne Kinder kommen darf. „Das scheint auch ein Grund für den Rückgang zu sein.“ Auch die Urlaubszeit und vor allem die Angst, sich über Blutkonserven mit Corona anzustecken, hat die Zahl der Spender zurückgehen lassen, betont Schniggendiller. Das bestätigt auch Sabine Marxl. Sie ist die Leiterin der DAK-Gesundheit in Dülmen. Auch sie erklärt, dass die Vorkehrungen beim Blutspenden so sicher wie möglich sind. „Vor der Blutspende werdenKörpertemperatur, Puls, Blutdruck und Blutfarbstoffwert gemessen.“ Die Körpertemperatur werde noch vor dem Betreten des Gebäudes gemessen, so Jan Schniggendiller. „Außerdem werden gezielte Fragen gestellt, um die größten Faktoren somit ausschließen zu können.“ Marxl erzählt: „Im Labor des Blutspendedienstes folgen Untersuchungen auf verschiedene Infektionskrankheiten, jedoch nicht auf das Coronavirus oder Antikörper des Virus im Blut.“ Allerdings seien Blutübertragungen (Bluttransfusionen) für die Patienten nicht gefährlich. „Auch dann nicht, falls ein Blutspender
erkrankt gespendet haben sollte.“ Dazu gebe es keine nachgewiesenen Fälle, ergänzt Schniggendillern. Die nächsten Termine finden statt am Freitag, 4. September von 16 Uhr bis 20.30 Uhr in der Pestalozzi-Schule (An der Kreuzkirche 5) und am Donnerstag, 10. September von 16 Uhr bis 20.30 Uhr in der Gesundheitsschule „MaxQ“ in der ehemaligen St. Barbara-Kaserne im Dernekamp (Heinrich- Leggewie-Str. 1).
Quelle: Dülmener Zeitung vom 03.09.2020